Burstcoin
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Entstehung des Burstcoin
Burstcoin bzw. BURST ist eine im Jahr 2014 als Open Source Projekt eingeführte Kryptowährung. Sie unterscheidet sich vor allem in ihrem Mining-Ansatz von anderen Kryptowährungen.
Bis heute ist die reale Identität ihres Entwicklers der Öffentlichkeit unbekannt. Der oder die Entwickler traten lediglich unter dem Pseudonym „Burstcoin“ in Erscheinung.
Gut ein Jahr nach der Einführung zogen sie sich zurück, ohne Gründe dafür bekannt zu geben. Seither treiben andere Mitglieder des Netzwerks die Weiterentwicklung voran.
Burst basiert technologisch auf der Krypto-Plattform Nxt, die Programmierern Flexibilität bei der Entwicklung neuer Anwendungen bietet. Sie zählt daher zu den Kryptowährungen der nächsten Generation, den „Kryptowährungen 2.0“.
Architektur des Burstcoin Netzwerks
Das Zahlungssystem arbeitet mit der Blockchain-Technologie. Dieses öffentliche Buchungsjournal beinhaltet alle Transaktionen innerhalb des Netzwerks.
Es braucht keine zentrale Vertrauensinstanz. Die Blockchain enthält Informationen über die Eigentümer aller im Umlauf befindlichen Burstcoins.
Das Netzwerk selbst baut die Blockchain auf und erweitert sie. Sobald eine Transaktion stattfindet, validieren alle angeschlossenen Nutzer den Geldtransfer.
Wenn die Überprüfung die Transaktion bestätigt, entsteht ein neuer Datensatz. Alle Transaktionen liegen chronologisch sortiert in dezentral gespeicherten Datenblöcken auf den mit dem Burstcoin Netzwerk verbundenen Computern.
Das System speichert die einzelnen Datenblöcke der Blockchain und verkettet diese durch Hashwerte untereinander. Einmal geschriebene Datensätze sind so vor nachträglicher Manipulation geschützt.
Proof-of-Capacity vs. Proof-of-Work Konzept
Als erste Kryptowährung nutzt Burstcoin ein Proof-of-Capacity (PoC) System als Konsensmechanismus. Dieses Verfahren sorgt für eine konsistente und einheitliche Datenbasis.
Es kommt beim Minen neuer Burstcoins und der Überprüfung von Transaktionen zum Einsatz. Der ursprüngliche Entwickler setzte die Idee und das Proof-of-Capacity Regelwerk in ein Computerprogramm um.
Vorgänger des PoC Konzepts ist der Proof-of-Work (PoW) Ansatz, wie ihn beispielsweise Bitcoin nutzt. Ein Proof-of-Work System verlangt von einem Nutzer die Lösung einer Aufgabe vor der Nutzung des Dienstes.
Ziel ist, eine übermäßige Inanspruchnahme des Netzwerks durch einen Teilnehmer zu verhindern. Die für die Bearbeitung der Aufgabe benötigte Zeit verlangsamt die Transaktionsausführung.
Je nach Komplexität der gestellten Aufgabe sind eine hohe Rechenkapazität, leistungsfähige Hardware und ein beachtlicher Energieaufwand nötig. Die dadurch entstehenden Kosten verteuern Transaktionen in PoW Systemen.
Ein Proof-of-Capacity Ansatz setzt auf Speicherkapazität anstatt Rechenleistung. Die Überprüfung und Ausführung von Transaktionen ist damit schneller und kostengünstiger.
Revolutionierter Mining-Prozess
Mit dem Proof-of-Capacity Ansatz löst Burstcoin die Miningproblematik anderer Kryptowährungen, die ebenfalls auf der Blockchain-Technlogie aufbauen. Sie sind alle darauf angewiesen, dass sich ihre Nutzer an der Validierung der Daten beteiligen.
Als Anreiz erhält jeder Netzwerkteilnehmer, der sich an dieser Konsensbildung beteiligt, eine Entlohnung. Dieser Vorgang heißt Mining.
Das Burstcoin-Mining stellt dank PoC keine besonderen Hürden für die Teilnahme auf. Jeder kann daher mit ungenutztem Festplattenplatz effizient minen.
Mining in PoW Umgebungen bedarf häufig teurer Spezialhardware mit exorbitanten Energiekosten und bleibt daher großen Miningfarmen vorbehalten. Die ursprüngliche Grundidee der Entwickler von Kryptowährungen, nämlich eine dezentrale Währung zu schaffen, geht verloren.
Burst-Mining benötigt weder spezielle Hardware noch verursacht es hohe Energiekosten. Zur Teilnahme am Mining reicht ein normal ausgestatteter PC mit freiem Speicherplatz.
Der Energieverbrauch zwischen einem PC-Betrieb mit oder ohne Mining unterscheidet sich kaum. Die Architektur des Burstcoin Systems stärkt dadurch die eigene Dezentralisierung. Burstcoin gilt daher auch als „grüne“, umweltfreundliche Kryptowährung für jedermann.
Automatisierte Smart Contracts
Das Burst System ermöglicht als erste Kryptowährung die Einbindung von intelligenten Verträgen, sogenannten Smart Contracts. Die individuellen, digital abgebildeten Vertragsinhalte laufen als automatisierte Transaktionen direkt zwischen den Vertragsparteien ab. Vertrauensgebende und kontrollierende Instanz ist die Gesamtheit aller Netzwerkteilnehmer.
Für die Vertragsabwicklung benötigen sie keine dritte Institution mit Treuhänderfunktion. Eine Anwendungsmöglichkeit solcher intelligenter Verträge ist eine Lotterie. Im Burstnetzwerk läuft die weltweit erste Lotterie ohne vertrauensbildende, externe Seite.
Die zufällige Ziehung des Gewinners übernimmt ein Smart Contract, der den Gesamtgewinn automatisch auf das Gewinnerkonto übermittelt. Diese Lotterie ist das erste Gewinnspiel, das dezentralisiert mit der Blockchain-Technologie umgesetzt wurde.
Eine andere Anwendungsmöglichkeit ist dezentrales Crowdfunding. Spender übermitteln Coins auf ein vorgegebenes Konto. Überschreitet der gesammelte Betrag eine bestimmte Schwelle, gibt das System das Guthaben frei und das Projekt startet.
Erreicht das Spendenaufkommen den Schwellenwert nicht, bucht das Netzwerk alle Transaktionen zurück zu den Geldgebern. Die Teilnehmer sparen sich die mit einer Zentralinstanz verbundenen Gebühren.
Transfer von fremden Kryptowährungen und von ruhenden Konten
Eine weitere Innovation ist die Möglichkeit von Atomic Cross-Chain Transaktionen (ACCT). Eine ACCT ist eine dezentral vollzogene Transaktion zwischen zwei verschiedenen Kryptowährungen ohne Beteiligung einer dritten Partei.
So tauschten Nutzer Burst gegen Qora. Der Währungstausch erfolgt direkt zwischen den Besitzern der verschiedenen Kryptowährungen. Sie nutzen dafür weder einen Broker, noch eine Handelsplattform oder Online-Kryptobörse, sondern nur die Konsensmechanismen der Blockchain.
Konten innerhalb des Netzwerks können mit dem Smart Contract Konzept verschiedene Zustände annehmen. So lässt sich eine Nachlassverwaltung oder eine Strategie für einen Passwortverlust festlegen. Beispielsweise erhält ein Account, der längere Zeit ohne Zugriff ist, zunächst den Status “ruhend”.
Nach einer bestimmten Zeitspanne erfolgt ein Weitertransfer des Guthabens auf ein anderes, hinterlegtes Konto.
Dynamische Transaktionsgebühren als Zukunftsmodell
Für die Zukunft planen die Burst-Entwickler die Einführung dynamischer Transaktionsgebühren. Ein generelles Absenken der Transaktionsgebühren würde die Gefahr von SPAM- oder anderen Systemattacken erhöhen.
Daher sollen die Kosten einer Transaktion von der jeweiligen Netzauslastung abhängen. So entsteht eine wirtschaftliche Möglichkeit für Micropayments. In Zeiten hoher Auslastung können Nutzer einen höheren Preis bezahlen, um ihre Transaktionen zu beschleunigen.
Bei hoher Last regt eine höhere Vergütung die Teilnehmer zum Mining an. Unter dem Projektnamen „The Dymaxion“ arbeitet das Burstcoin Entwicklerteam an der Optimierung der zugrunde liegenden Blockchain-Technologie.
Ein Tangle-Architektur mit ihren untereinander verwobenen Datensträngen löst die sequenziellen Blöcke der bisherigen Blockchain ab. Das darauf aufbauende Lightning-Netzwerk schafft die Voraussetzungen für beliebig skalierbare und anonyme Transaktionen.
1 Kommentar
Bustcoin ist die absolute Zukunft. Mehr kann man dazu nicht sagen.